Anfang des Jahres stehen viele Unternehmen und Agenturen vor der Planung des richtigen Kommunikations-Mixes für 2020. Gerade im schnelllebigen Bereich der sozialen Medien lohnt es sich vorab einen Blick auf die kommenden Trends zu werfen, die wir euch hier zusammengestellt haben:

  1. Kurzlebige Inhalte liegen weiterhin vorne

“If you didn’t Instagram it, did it even happen?” Nach diesem Credo lebt eine ganze Generation, aus deren Alltag Social Media nicht mehr wegzudenken ist. Es ist ein fester Bestand der täglichen Routine geworden und oft ist das Scrollen durch den Newsfeed die erste und letzte Handlung am Tag. Zwischen drolligen Katzenvideos, informativen Nachrichten und Anzeigen von großen Werbeträgern ist die schnelle und kurzweilige Unterhaltung ein dominierendes Merkmal der Social Media Welt.

Die Anzahl der Inhalte, die im Internet im Umlauf sind, würde vermutlich jeden Taschenrechner sprengen. Nutzer sehen sich mit großen Mengen an Bildern, Videos und Informationen konfrontiert. Dadurch wird die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer. Oftmals entscheidet hier nur eine Sekunde darüber, ob der Post unachtsam weggewischt, oder doch einen zweiten oder sogar dritten Blick wert ist.

Gerade Apps wie Snapchat, Instagram oder Facebook haben sich mit sogenannten Stories auf kurzlebige Inhalte spezialisiert und erfreuen sich einer hohen Beliebtheit. Das Prinzip: Du fotografierst oder filmst etwas, bearbeitest es mit App-eigenen Tools, lädst es hoch und nach 24 Stunden ist es wieder gelöscht. Gerade diese Vergänglichkeit bietet für viele einen besonderen Reiz: Denn Stories sind nicht nur kurz und fesselnd und verleiten dazu, eine nach der nächsten zu schauen, sie gelten auch als authentischer und nahbarer als durchgeplante Posts. Dies spiegelt sich auch in einer Statistik auf Statista wider, in der der Wert der täglich aktiven Nutzer von Instagram-Stories innerhalb der letzten sieben Monate von 400 auf 500 Millionen Nutzer weltweit gestiegen ist.

Richtig eingesetzt eignen sich Instagram-Stories also hervorragend als Appetizer für ein neues Produkt oder einen längeren Bericht!

  1. Nischenplattformen erfreuen sich auch 2020 immer größerer Beliebtheit

Geht es um beliebte Social Media Plattformen, werden nicht mehr nur die Großen wie Facebook und Instagram genannt – auch Nischenplattformen wie Tik Tok sind mittlerweile in jeder Aufzählung zu finden. Die umstrittene App hat die Welt im Sturm erobert und ist vor allem bei jungen Nutzern sehr beliebt. Allein im vergangenen Jahr wurde die chinesische Lippensynchronisations-App mehr als eine Milliarde Mal heruntergeladen. Die 2016 entwickelte Kurzmusikvideo-Plattform ist Ort für virale Trends und Internet-Challenges und erfreut sich immer mehr Beliebtheit auch unter Prominenten. Eine Plattform, die also den ein oder anderen Blick wert sein könnte.

  1. Instagram entfernt die Like-Funktion

Mit über einer Milliarde registrierter Nutzer ist Instagram eine der beliebtesten und einflussreichsten Plattformen weltweit. Letztes Jahr wurde bekanntgegeben, dass die Anzahl der Likes unter einem Beitrag nicht mehr öffentlich sichtbar sein sollen. Eine Veränderung, die die Welt der sozialen Medien nachhaltig prägen und verändern könnte. Warum dieser Schritt? Als offizielle Begründung gibt Instagram an, vor allem seine jungen Nutzer vor der potenziell schädlichen Wirkung von Likes, als Mittel der Selbstbestätigung, zu schützen. Dies stellt Unternehmen und Influencer vor eine große Problematik. Mehr dazu unter Punkt 5.

  1. Videoinhalte als dominierende Content-Form

Egal ob kurze Videos in Stories oder langgezogene Inhalte auf YouTube: Videos sind die Zukunft und bannen unsere Aufmerksamkeit einfach am erfolgreichsten! Die Plattform Socialmediaweek.org stellt sogar die These auf, dass bis 2022 ca. 82 Prozent aller Online-Inhalte Videos sein werden. Auch Formate wie IGTV, eine eigenständige Anwendung von Instagram, die es ermöglicht längere Videos anzuschauen, werden uns 2020 begegnen.

Ebenso Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) könnten, laut basicthinking.de, 2020 stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. Mit dem entsprechenden Mobilfunkstandard 5G, soweit dieser vorhanden ist, könnte das Unternehmen ganz neue technologische Möglichkeiten eröffnen und Anlass zu ausgeprägten kreativen Marketingkampagnen geben.

  1. Mehr Influencer Marketing – weniger Like-Funktionen

Die Bedeutung des Influencer Marketings wird in 2020 – und vermutlich auch in den kommenden Jahren – noch weiter zunehmen. Dieser Trend spiegelt sich, laut wundv.de, vor allem in den jährlichen Budgetplänen der Unternehmen wider, in denen der Anteil an Influencer Marketing von Jahr zu Jahr steigt.

Da nun die Likes auf Instagram wegfallen, ergibt sich für Unternehmen sowie Influencer ein Problem: Denn sind die öffentlichen Likes nicht mehr sichtbar, so stehen PR- und Marketingprofis bei der Erfolgsmessung von Influencer Kampagnen vor neuen Herausforderungen. Influencer selbst müssen jetzt die Einblicke ihrer Kanäle teilen – eine Manipulation der Ergebnisse ist dadurch leichter möglich. Entsprechende Verträge könnten hier die Lösung sein.

Mehr zum Thema Influencer, speziell für die Zielgruppe Eltern, findet ihr hier.

Fazit:

In den sozialen Medien passiert also so einiges – und das ist natürlich noch nicht alles. Auch Themen wie Social Commerce, Live-Streaming auf Plattformen wie Twitch und auch das Thema Nachhaltigkeit werden in den Feeds der Plattformen zu finden sein. Ob diese Trends alle 2020 zum Einsatz kommen oder Ende des Jahres doch schon wieder irrelevant sind, bleibt abzuwarten. Was man sich jedoch klar machen sollte: Man muss nicht jeden Trend mitmachen! Eine Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Zielgruppe und der fortwährenden Anpassung der Strategie sollte jedoch obligatorisch sein, um im Social-Media-Game zu bestehen.

 

Bild (Quelle): unsplash/pixabay