Als Journalistin mit langjähriger Erfahrung im Print-Bereich dachte ich: Texten fürs Web? Macht doch auch keinen Unterschied! Tja… Ein klarer Fall von DENKSTE. Das habe ich beim Aufbau meines Mamablogs „Einer schreit immer“ gelernt. Und erlaube mir heute, meine Tipps für einen guten Blogpost zu geben.
Journalistische Texte unterscheiden sich von Texten fürs Web durchaus. Das Stichwort sind Keywords. Während Texte für Magazine und Tageszeitungen dafür geschrieben werden, eine Neuigkeit zu verbreiten, schreiben Blogger ihre Texte im Idealfall für die Ewigkeit. Wir versuchen es zumindest.
Als Blogger kann man nie so viel Content produzieren wie das Redaktionsteam eines Medienhauses. Wir können nicht jedes Jahr einen Artikel zum Thema „Was tun beim Insektenstich?“ schreiben. Deshalb schreiben wir einen Artikel, der es in sich hat und im Idealfall auch noch in den kommenden Jahren via Google gefunden wird. Somit haben wir als Blogger kontinuierlich Traffic und daher Leser oder potenzielle Kunden.
An einem meiner besten Blog-Postings habe ich mehr als vier Tage geschrieben. Ich optimiere diesen Beitrag auch ständig bzw. erweitere ihn. Jetzt bist du neugierig und willst wissen, was in einem Beitrag steht, an dem vier Tage geschrieben wurde? Tja. Bitte sehr. Alle diese Infos wird man nie in dieser Ausführlichkeit in einem Magazin finden. Deswegen funktioniert der Beitrag auch im Web ganz gut.
Und wisst ihr was? In Wirklichkeit könnte man den Beitrag noch viel besser machen. Etwa die URL verändern. Aber zu meiner Verteidigung: Ich bin mit dem Beitrag ja noch lange nicht fertig, werde ihn also weiter verbessern und optimieren. Es ist Work in Progress.
Dennoch gebe ich euch heute meine 10 Tipps für einen guten Blogpost.
1. Thema für den Blogpost finden
Beginnen wir mit dem Einfachsten: Im Prinzip wissen wir ja alle, was bei unseren LeserInnen gut ankommt. Ob Neuigkeit, Experteninterview, Service, Unterhaltung, Produkttests… Die Themen eines Blogpostings sind im Prinzip sehr leicht gefunden, wenn man seine Community halbwegs gut kennt. Es geht darum: Was brauchen unsere Leser. Es geht nicht darum eine Werbebotschaft zu verteilen, sondern Infos zu geben. Wer für Google schreiben will, sollte wissen: Kolumnen und Glossen gehen nur punktuell. Daher: zeitlose Themen suchen!
2. Gut recherchieren
Wer lange Zeit gültigen Content produzieren will, sollte sich gut informieren und immer verschiedene Seiten eines Themas beleuchten.
3. Keywords recherchieren
Wonach suchen meine LeserInnen? Das lässt sich herausfinden, aber ist eine kleine Wissenschaft für sich und sprengt den Rahmen dieses Artikels. Daher empfehle ich als Lektüre diesen Beitrag zur Keyword-Recherche.
4. Keywords einbauen
Wortwiederholungen sind nicht schön, aber effektiv. Schreibe also zuerst deinen Text und baue dann die Keywords ein. Verteile die Keywords gut. Das führt uns auch schon zu Punkt 5. 🙂
5. Wo sollten Keywords drinnen sein?
Im Titel des Artikels, in der URL, im Vorspann, in den Bilddateien und natürlich in den Zwischenüberschriften oder Interview-Fragen.
6. Darstellungsformen wechseln
Wenn ein Blogpost nur eine lange Wurst ist, so ist er nicht nur schlecht lesbar, sondern auch schlecht für Google. Wechsle also zwischen Videos und Aufzählungen, zwischen Faktenkasten und Zwischenüberschriften.
7. SEO Tool verwenden
Bei WordPress bietet sich dafür das SEO Tool YOAST SEO an. Hier wird genau gezeigt, welche Text-Passagen noch Verbesserungspotenzial haben.
8. Posting veröffentlichen
Zu welchem Zeitpunkt sind meine LeserInnen oft online? Meine LeserInnen, ausschließlich Eltern, waren früher zu den unmöglichsten Zeiten online. Also oft auch um 5 Uhr in der Früh beim Stillen. Heute sind meine LeserInnen und auch ihre Kinder älter. Viele arbeiten wieder und schalten somit den Rechner oder ihr Smartphone erst in der Arbeit ein.
9. Klassisches Seeding
Ist das Posting erst mal fertig, beginnt erst die richtige Arbeit: Das Posting muss unter die Leute gebracht werden. Instagram braucht ein gutes Foto, Pinterest eine Grafik, Twitter ein witziges Zitat, Facebook eine Frage an die Community, Youtube ein Video.
10. WICHTIG!
Bloggen besteht zu 80 Prozent aus Seeding. Es ist also wichtig, wie man die Community für die eigenen Inhalte begeistert.
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„Einer schreit immer“ hat sich innerhalb von vier Jahren zu einem der bekanntesten Mamablogs etabliert. Erst kürzlich wurde der Blog von der Süddeutschen Zeitung zu den lesenswertesten Blogs im deutschsprachigen Raum gewählt.
Christina Tropper ist Social Media Expertin, Journalistin und Autorin. Ihren Blog sowie ihr Team findest ihr auf Pinterest, Facebook, Instagram und Twitter. Und natürlich am Blog: www.einerschreitimmer.com.