Kluba Medical hat mit dem Max-Planck-Institut für Chemie den ersten institutionellen Kunden gewonnen! Das Düsseldorfer Start-up stattete jetzt alle 600 Mitarbeiter am Standort Mainz mit einer nachhaltig hergestellten Schutzmaske aus. Seit einigen Wochen produziert das Unternehmen mit lokalen Änderungsschneidereien Mund- und Nasenmasken. Jetzt bietet Kluba Medical zusammen mit dem Textilhersteller „Ocean Safe“ außerdem Schutzmasken aus Cradle-to-Cradle zertifizierter Baumwolle an; das heißt, dass die Materialien  biologisch abbaubar und vollkommen schadstofffrei sind. Das Max-Planck-Institut hatte die Masken inklusive Filter zuvor im Labor auf Abscheideeffizienz und Durchatmung geprüft und für gut befunden.

Masken mit Filterfunktion im Test

Die Abteilung für Partikelchemie des Max-Planck-Institutes untersucht normalerweise die Partikelbelastung an unterschiedlichen Standorten in der Luft. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise hat das Forscherteam rund um Dr. Frank Drewnick einen neuen Schwerpunkt: Es testet die Abscheideeffizienz und Luftstromdurchlässigkeit unterschiedlicher Materialien für Community-Masken. Das Kluba Medical-Team stellte Drewnick vor einigen Wochen den fair und nachhaltig produzierten Mund- und Nasenschutz mit Filterfunktion vor, den er anschließend in seine Tests aufnahm. Ein zusätzlich erhältlicher Meltblown-Filter kann per Einschub in die Maske integriert werden. Meltblown ist ein Vliesstoff aus extrem feinen Microfasern, der eine hohe Abscheideleistung gegenüber kleinsten Partikeln wie Bakterien oder Viren hat. Die Ergebnisse überzeugten die Wissenschaftler: Die Maske schnitt in der Abscheideeffizienz (Filtration kleiner Partikel) sogar oberhalb der medizinischen OP-Maske ab und zeigte einen geringen Druckabfall (die Atmung wird wenig eingeschränkt).

Von links: Dr. Frank Drewnick, Gruppenleiter „Partikelschutz“ am Max-Planck-Institut mit Sonja Jung vom Einkauf, Nicole Klingen, Geschäftsführerin von Kluba Medical mit Projektleiterin Björna Althoff.

Biologisch abbaubare Baumwolle 

Kluba Medical hat durch die Corona-Pandemie zusammen mit lokalen Nähereien, die durch die Corona-Krise ebenfalls Einnahmeverluste haben, teilweise auf die Produktion von Schutzmasken umgestellt. Normalerweise vertreibt das Unternehmen einen zertifizierten Lagerungsring gegen Kopfverformungen bei Säuglingen. Das Team wollte sowohl sozial als auch ökologisch nachhaltig in der Pandemieeindämmung helfen. Aus dieser Motivation heraus entwickelte die Medizinerin Björna Althoff von Kluba Medical gemeinsam mit dem lokalen Partner „Ocean Safe“ sowie weiteren regionalen Unternehmen eine wiederverwendbare, biologisch abbaubare Hybridmaske. Der integrierte Nasenbügel und die individuell verstellbaren Gummizüge passen sich unterschiedlichen Gesichtsformen und -größen an. Die Maske besteht aus zwei Lagen Baumwolle mit integriertem Filtereinschub. Die Baumwollstoffe des Unternehmens „Ocean Safe“ sind „Cradle-to-Cradle Gold“-zertifiziert. In der Kategorie Materialgesundheit erfüllen sie die höchste Zertifizierung und sie kommen zu keinem Zeitpunkt der Produktion mit schädlichen Substanzen in Kontakt.

Die gesundheitlichen Vorteile einer ökologisch hergestellten Maske: Die Gesichtshaut hat eine erhöhte Aufnahme von Schadstoffen gegenüber anderen Hautpartien. Auch die angefeuchtete Atemluft sollte nicht mit Schadstoffen belastet werden. „Deswegen sind die ‚Ocean Safe‘-Stoffe sind für unsere Gesichtsmasken ideal geeignet”, sagt Nicole Klingen, Geschäftsführerin von Kluba Medical.

Auf dem Weg zum Medizinprodukt für die Anwendung in Kliniken

„Trotz dieser tollen Ergebnisse optimieren wir unsere Masken weiter“, sagt Klingen. Als nächstes will Kluba Medical die Maske als Medizinprodukt zertifizieren lassen. Damit soll sie auch medizinischem Personal zur Verfügung gestellt werden können. Parallel arbeitet das Unternehmen daran, den Einweg-Filter aus Polypropylen-Meltblown durch einen waschbaren oder biologisch abbaubaren Filter zu ersetzen. „Unsere Vision ist es, durch eine Zulassung als Medizinprodukt mit unserer Hybridmaske Krankenhäuser versorgen zu können. Durch die Wiederverwendbarkeit der Hybrid-Baumwoll-Hülle und die Möglichkeit der Filtereinlage könnten die Krankenhäuser sich zudem bei Mangel an Schutzausrüstung unabhängiger versorgen“, erklärt Klingen.

Unterstützer gesucht

Für diese Vision sucht das Unternehmen nun Unterstützer, beispielsweise für die Entwicklung eines nachhaltigen Filters, für weitere notwendige Labortests und die Zertifizierung zum Medizinprodukt. Das Interesse an der nachhaltigen Maske steigt. Um der Nachfrage gerecht zu werden, sucht das Start-up auch weitere regionale Nähereien. Darüber hinaus ist das Unternehmen derzeit auch auf Investorensuche, um dieses Projekt sowie weitere Entwicklungen im Kerngeschäft der Babygesundheit zu realisieren.