Heute stelle ich euch mein Lieblingsprodukt des Monats vor! Dabei handelt es sich nicht nur um ein simples Brettspiel, bei dem man entweder gewinnen oder verlieren kann – es geht vielmehr um Storytelling und knifflige Entscheidungen. Die Rede ist von dem Brettspiel Fog of Love des dänischen Brettspiele-Verlags Hush Hush Projects. In den USA und Großbritannien ist es bereits ein Hit und seit Ende Oktober auch in Deutschland auf dem Markt erhältlich. Den Launch auf der SPIEL’19 hat unsere freie Mitarbeiterin Sabine Möhring begleitet und stellte fest, auch hier findet das Spiel schnell seine Fans! Worum es bei dem Brettspiel geht und warum ich gerade dieses Spiel so spannend finde, erfahrt ihr hier:

Romantisch-spannende Unterhaltung

Kurz gesagt, es ist ein Rollenspiel inmitten einer romantischen Komödie. Beiden Spielern wird durch das Ziehen von Karten eine Rolle mit entsprechenden Charaktereigenschaften zugewiesen: So trifft zum Beispiel der eifersüchtige, aber geduldige Internet-Star, der sich gut kleiden kann, ein Nasenpiercing und eine Nerdbrille trägt auf den zynischen, aber spirituell angehauchten, Sneaker tragenden Lehrer mit quietschiger Stimme und weicher Haut. Welches Geschlecht beide Charaktere jeweils haben sollen, bleibt dem Spieler überlassen. Hier müssen nun beide Spielpartner überlegen, wie im wahren Leben auch: Verfolgen wir ein gemeinsames Ziel oder kämpft jeder für sich allein?

Strukturiert durch Kapitel durchlaufen die Figuren verschiedene Situationen, vom ersten gemeinsamen IKEA-Besuch bis zum ersten Treffen mit der Familie. Hier muss das fiktive Pärchen zwischen mehreren Optionen auswählen, wie sie die Situation meistern wollen. Am Ende des letzten Kapitels wird entschieden, ob sie nun ein Paar bleiben oder doch getrennte Wege gehen.

Warum also Fog of Love?

Gute Frage! Es ist ein komplex-durchdachtes Spiel und gerade das macht es meiner Meinung nach auch so spannend. Warum es mir so gut gefällt? Ich persönlich bin ein großer Fan von Geschichten – schon von klein auf habe ich Bücher geliebt. Bekam ich eine spannende Geschichte in die Hände, habe ich das Buch erst wieder losgelassen, als ich damit fertig war. Je älter ich wurde, desto mehr habe ich mich auf Filme, Serien und Videospiele fokussiert (das Studium der Medienwissenschaft war daher unausweichlich 😉). Komplexe Erzählstrukturen und das Abweichen von konventionellen Strategien haben mich also schon immer fasziniert.

Diese Komplexität zeigt sich auch in Fog of Love. Das detailreiche und hübsch designte Brettspiel hat viel zu bieten. Und wer gerne in andere Welten abtaucht oder fremde Charaktere schlüpft, für den ist es genau das richtige. Spannend wird es vor allem dadurch, dass einige Informationen über den Charakter, dem anderen Spieler offengelegt werden, andere wiederum nicht. Wer also welches Ziel verfolgt, ist oftmals gar nicht klar – wie im richtigen Leben auch. Warum also nicht mal selber entscheiden, wie sich eine Figur entwickelt, anstatt ihr in einer Romantic Comedy dabei zuzusehen? 😉