Wer denkt, dass Spielen nur was für Kinder sei, der irrt. Auch Erwachsene profitieren in Pausen und in der Freizeit von spielerischen Momenten. Wie eine Studie im Rahmen des diesjährigen Play Well Reports von LEGO® ergab, sind solche Momente im Alltag jedoch rar. Für die internationale Studie wurden rund 33.000 Eltern sowie 24.000 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren in Europa, Nordamerika und Asien zum Thema Spielen befragt.

Kinder entwickeln Kernkompetenzen

Kinder entwickeln und stärken beim Spielen verschiedene wichtige Kernkompetenzen. Darüber ist sich die große Mehrheit einig. Über 90% der befragten Eltern stimmten zu, dass sich spielerische Aktivitäten förderlich auf die Kreativität, Kommunikation, Problemlösung und das Vertrauen ihrer Kinder auswirken. Und auch 95% der Kinder sehen Spielen als Möglichkeit, neue Ideen auszuprobieren. Die Studie zeigte des Weiteren, dass neben Lerneffekten Phasen der Entspannung, zum Beispiel nach einem intensiven Schultag, einsetzen.

Spielen hilft Erwachsenen beim Abschalten

Wie bei Kindern haben spielerische Beschäftigungen auch auf Erwachsene einen positiven Einfluss und verringern Erschöpfungsempfinden. 87% der Befragten stimmten zu, dass spielen ihnen hilft, sich zu entspannen. Das bestätigt auch der Neurowissenschaftler Prof. Dr. André Zimpel von der Universität Hamburg. Seine Empfehlung: „Für die innere Balance sollten Erwachsene täglich intrinsisch motivierten, spielerischen Tätigkeiten nachgehen, die ihren Wert nur in der Freude am Tun haben. Damit beugen sie Burn-out vor. Ein dicht getakteter Tagesplan steht dem entgegen.” Und genau darin liegt der springende Punkt: Eine weitere, in Deutschland unter 2.052 Personen durchgeführte Befragung machte deutlich, dass selbst in der Freizeit To-Do-Listen abgearbeitet werden, die daran hindern, zur Ruhe zu kommen. Spielerische, kreative Tätigkeiten, die keinem bestimmten Nutzen folgen, sollten vermehrt Einzug in den hektischen Alltag finden.

Spielende Familien sind glücklicher

Wer selbst oder im Verwandtenkreis Kinder hat, hat eine gute Ausgangssituation, das Spielen einfacher in den Alltag zu integrieren. Gemeinsames Spielen macht glücklich und bringt die Familie näher zusammen. Das empfanden fast alle befragten Eltern so (95%). Dennoch gab ein Drittel zu, dass in ihren Familien nicht genug gespielt wird. Auch hier wurde fehlende Zeit aufgrund langer Arbeitszeiten und viel Haushalt genannt. Das denkt auch viele der befragten Kinder. 84% wünscht sich, mehr mit den Eltern zu spielen.

Aus dem Familienalltag

Sabine kann das nur bestätigen: Das gemeinsame Spielen mit den Kindern tut sowohl Eltern als auch Kindern gut und stärkt die Bindung! Ebenso Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen. Ich freue mich natürlich auch, wenn die Kinder sich mal friedlich miteinander beschäftigen (und ich die Füße hochlegen kann), was nicht allzu oft vorkommt. Natürlich dürfen sie auch ihre Medienzeit nutzen, aber nur begrenzt.

Denn dann merken wir als Eltern schnell: Auf die Dauer kommt’s an! Schauen die Jungs zu viel, werden sie danach launisch. Das ist beim gemeinsamen Spielen das Gegenteil: Sie genießen die Zeit und freuen sich, wenn sie sich dann verbünden und gegen Mama und Papa gewinnen 😉. Das haben wir bei schlechtem Wetter am Wochenende fest etabliert. Und auch wir können mal abschalten, legen die Handys weg und konzentrieren uns ganz aufs Familienspiel. 

Also, nehmt euch doch täglich ein paar Minuten Zeit fürs Spielen – es wird euch gut tun😊