Jeder, der die sozialen Medien nutzt, ob beruflich oder privat, weiß, dass hinter jedem Content, der dir angezeigt wird, auch ein Algorithmus steckt. Der bestimmt, welche Inhalte wem angezeigt werden. Für Unternehmen ist das ein mühsames Unterfangen. Denn immer wieder müssen Social Media-Beauftragte Inhalte überprüfen und anpassen. Zudem gibt es gefühlt andauernd neben neuen Features auch Updates im Algorithmus. Was gestern funktionierte, zieht heute gar nicht mehr. Doch nach welchen Faktoren wählt das KI-gesteuerte System Inhalte aus, wie bewertet es Beiträge?

Seit 2014 bin ich nicht nur PR-Beraterin, sondern auch zertifizierte Social Media-Managerin. Meinen Lehrgang habe ich damals an der Social Media-Akademie in Mannheim absolviert. Schon damals habe ich mich darüber geärgert, wenn Beispiele von vor vier Jahren präsentiert wurden. Das sind im Bereich Social Media Lichtjahre. Und natürlich hat sich seitdem – sieben Jahre später – auch wieder vieles verändert. Wenn man nicht am Ball bleibt, bleibt man auf der Strecke.

Seit Mitte dieses Jahres sind es vor allem vier Faktoren, die auf den organischen Instagram-Algorithmus einzahlen: Interessen der Nutzer, Nutzungsverhalten, Aktualität und Frequenz. Das heißt, Instagram erkennt z.B., nach welchen Hashtags du suchst, wie dein Nutzungsverhalten ist und zeigt dir z.B. in Instagram Explore ähnliche Inhalte von dir noch unbekannten Accounts an. Oder du kommentierst und likest bestimmte Beiträge oft. Von diesen Themen wird dir dann automatisch auch mehr angezeigt. Kennst du, oder? Die Priorisierung der Inhalte ist im Feed/in Storys wiederum etwas anders als im Explore-Bereich oder bei Reels. Nach welcher Reihenfolge hier die verschiedenen Faktoren bewertet werden, kannst auch auf Allfacebook nachlesen.

Ich gebe dir heute meine 5 Tipps aus der Praxis für mehr Reichweite und Interaktion auf Instagram.

  1. Mein erster Tipp lautet: Investiere mehr Zeit ins Monitoring und analysiere deine Beiträge. Kommen bestimmte Beiträge besonders gut an oder werden häufig geliked und kommentiert, dann lohnt es sich von diesem Content mehr zu produzieren. Außerdem sollte das Nutzerverhalten genau unter die Lupe genommen werden.
  2. Frag dich immer, ob dein Content qualitativ (scharfe Bilder in der richtigen Größe, z.B. im quadratischen Format 1080px x 1080px bei einem Seitenverhältnis von 1:1) und relevant für deine Zielgruppe ist. Daten zur Zielgruppe kannst du wie bei Facebook auch den Insights entnehmen. Dazu lohnt es sich, ein paar Stichproben zu nehmen – welchen Accounts folgen deine Follower noch, mit welchen Inhalten interagieren sie? So können sich bspw. auch Bildunterschriften positiv auf die Reichweite und Interaktion auswirken und deine Follower dazu animieren, Inhalte zu kommentieren, zu liken oder zu speichern. Und natürlich: Den CTA (Call-to-action) nicht vergessen! Bezieh deine Community mit ein!
  3. Mische den Content und teste auch neue Formate! Zurzeit werden Reels und Karussell-Posts besser gerankt als einfache Bild-Posts. Bewegtbilder und Gifs sollten heute fester Bestandteil im Content-Mix sein.
  4. Bitte beachte immer: Die aktuellsten Posts werden dir immer ganz oben im Feed angezeigt. Spielst du nicht regelmäßig neue Inhalte ein, verschwindest du in der Masse an Beiträgen. Und es werden jeden Tag mehr…Daher sind das Social Timing und die Post-Frequenz ganz wichtig. Schau dir in den Insights an, wann deine Community online ist. Einige unserer Kunden fragen uns oft: „Können wir nicht nur einen Post in der Woche einstellen, dann sparen wir ein bisschen Budget?“ Die Antwort lautet: Könnten wir, allerdings ist dies nicht zielführend, wenn Interaktion und Reichweite aufgebaut werden sollen. Einige zitierfähige Quellen, wie zum Beispiel Hootsuite, empfehlen mittlerweile sogar 1-1,5 Posts pro Tag. Das allerdings können oft nur große Unternehmen mit entsprechenden Ressourcen leisten. Ansonsten heißt es: je nach verfügbarem Material, min. 4-5 Posts pro Woche einspielen!
  5. Mein fünfter Tipp soll den Hashtags Hier lohnt sich eine eingehende Recherche. Welche Hashtags sind zu generisch, bei welchen gehe ich im Newsfeed unter (#liebe), welche Hashtags beschreiben den Inhalt meines Beitrags am besten, welche werden in meiner Marktnische genutzt? Generell gilt: Sie sollten nur so lang wie nötig und so präzise wie möglich sein. Da geht auch mal ein Hashtag wie #hungrigeraupen. Studien zufolge bringen Hashtags auch mehr Reichweite. Bis zu 30 können Nutzer setzen. Wir empfehlen 3-max. 10. Mehr zum Einsatz von Hashtags auf IG findet ihr z.B. hier:

https://blog.hootsuite.com/de/instagram-hashtags-nutzen/

Teste aus und passe deine Content-Strategie, den Mix und die Formate immer wieder an. Wenn du meine Tipps umsetzt, wirst du nach einigen Wochen schon erste Ergebnisse erzielen. Gerne lass mich wissen, welche Formate und welcher Content bei dir besonders performed hat! Ich freue mich über einen konstruktiven Austausch!