Unternehmen und Agenturen, die sich mit der Zielgruppe Eltern beschäftigen, stehen insbesondere am Jahresende, wenn die Kommunikationspläne fürs kommende Jahr geschrieben werden, vor der Frage, wie sie ihren Maßnahmen-Mix aufbauen: Mit Fokus auf die klassischen Print- und Onlinemedien, oder sollen Influencer Relations eine größere Rolle spielen? Eine pauschale Antwort gibt es natürlich nicht.

Influencer sind wichtige Informationsquelle für Eltern – klassische Medien genießen noch immer größeres Vertrauen

Über den PR Report sind wir auf eine interessante Masterarbeit der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) gestoßen, die sich in einer Studie mit dieser Frage beschäftigte[1]. Im Fokus der Arbeit stand die Zielgruppe Eltern, befragt wurden 213 Mütter und Väter sowie sieben Experten. Das Thema Familien gehört laut Artikel zu den Top-Themen bei Influencern. Und wo informieren sich Eltern zu Familienthemen? Platz 1: die Online-Plattformen (85 %), auf Platz 2 folgen die Elternzeitschriften (64 %) und auf Platz 3 schon die Influencer mit 54 %.

Dennoch genießen die Elternzeitschriften noch immer ein viel größeres Vertrauen: Eltern vertrauen der Studie zufolge in erster Linie Zeitschriften (69%), gefolgt von Plattformen (51 %), Unternehmenswebsites (31 %) und zuletzt Influencern (28 %).

Authentizität und Glaubwürdigkeit sind zentrale Erfolgsfaktoren

Eine weitere Studie zu Influencern („Spotlight Influencer 4.0“ im Auftrag von Wavemaker, August 2019)[2] stellt heraus, wie wichtig die Faktoren Authentizität und Glaubwürdigkeit in Bezug auf Influencer Marketing sind. Demnach nimmt jeder zweite Deutsche, der Influencer kennt, diese inzwischen vor allem als kommerzielle Werbebotschafter wahr und verbindet sie mit bezahlter Werbung. Beliebt sind laut Wavemaker-Studie vor allem diejenigen Influencer, die ihrer Meinung treu bleiben (71 %) und zudem nicht in jedem Post oder jedem Video Werbung für Produkte machen (wichtig für 67 % der Befragten).

Wenn es um das Vertrauen in Influencer geht, ist es für viele Befragte außerdem enorm wichtig, dass Werbung von Influencern klar gekennzeichnet wird (66 %). Für fast ebenso wichtig hielten die Studienteilnehmer einen persönlichen Bezug der Influencer zum beworbenen Produkt (60%), beispielsweise Kinderspielsachen in Posts von Familien/echten Eltern.

Der Mix macht‘s

Wir von blattertPR haben uns auf die Branchen Spielware, Baby & Kleinkind sowie Fitness & Lifestyle spezialisiert. Influencer sind für diese Bereiche wichtiger Bestandteil im Kommunikationsmix und sorgen für virale Reichweite durch „Word-of-Mouth“. Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren sowohl mit Micro-Influencern als auch mit einzelnen reichweitenstarken Influencern zusammen.

Vor einer Influencer-Kampagne stellen wir uns folgende Fragen:

  • Passt der Influencer zum Unternehmen und dem Produkt?
  • Hat der Influencer Kinder im Zielgruppenalter?
  • Treffen wir unsere Zielgruppe ohne Streuverluste?
  • Passt das Umfeld?
  • Wie hoch ist die Engagement-Rate (Interaktion)? Das heißt: Setzen die Follower sich innerhalb des Kanals mit den Posts auseinander und reagieren darauf?
  • Passt der Budgetrahmen?

Was nutzt es am Ende, wenn der Influencer zwar eine riesige Reichweite hat, aber die Follower nicht mit ihm interagieren und aktiv auseinandersetzen? Micro-Influencer haben in der Regel eine höhere Interaktion, da sie organisch gewachsen sind. Damit erreichen sie eine höhere Glaubwürdigkeit bei ihrer Zielgruppe. Das heißt nicht, dass wir Influencer mit einer hohen Reichweite ausschließen! Es gibt einige langjährige Kooperationspartner, mit denen wir immer wieder sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Nachdem wir unsere Top 5 Influencer für eine Kampagne ausgewählt haben, geht‘s an die Umsetzung. Jeder Influencer bekommt ein Briefing, unter anderem mit dem Timing, den gewünschten Kanälen und Hashtags. Zusätzlich bekommen sie einen Kooperationsvertrag, in denen die Rahmenbedingungen wie „Zweck und Dauer“ oder „Kooperationspflichten“ festgelegt werden.

Unser Fazit

Influencer Relations sind in der heutigen PR-Arbeit fester Bestandteil, auch wenn sie laut aktueller Studien im Gesamterscheinungsbild an Glaubwürdigkeit eingebüßt haben. Es kommt hierbei vor allem auf die Auswahl an Influencern an. In unserem Kommunikationsmix berücksichtigen wir selbstverständlich weiterhin die klassischen Medien mit unserer Kernzielgruppe „Eltern“ – sowohl online als auch print. Und natürlich spielen auch die Sozialen Kanäle unserer Kunden eine essentielle Rolle für die Markenbekanntheit!

 

[1] https://pr-journal.de/fragen-und-meinungen/autoren-beitraege-themen-der-zeit/23855-autorinnenbeitrag-wie-viel-influencer-muss-es-wirklich-sein.html

[2] https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/wavemaker-studie-die-glaubwuerdigkeit-von-influencern-broeckelt-178308

 

Bild (Quelle): Diggity Marketing auf unsplash.com